Titelbild: Cayenne WZ – ein Superstar im Ruhestand

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Cayenne WZ – ein Superstar im Ruhestand

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Ein herrlicher Dezember-Tag, Minusgrade und Sonnenschein: Die Hengststation Sollwitt liegt am Ende eines kleinen Weges, Jörg Carstensen begrüßt uns herzlich und öffnet das große grüne Stalltor. Der Grund unseres Besuchs steht ganz hinten rechts in der letzten Box der Stallgasse. Entspannt blickt uns ein Schimmel an, knabbert Heu und schaut durch das große Tor nach draußen. Er hat alles im Blick: der Holsteiner Hengst Cayenne WZ, der seit Anfang November seinen Ruhestand im Norden genießt.

 

Als Fohlen kaufte Thomas Petersen, der Senior der Hengststation Sollwitt und Schwiegervater von Jörg Carstensen, den Claudio-Ramirado-Sohn bei seinem Züchter Adelbert Sporn aus Jardelundfeld. Als er zweieinhalb Jahre alt war, stellte Achaz von Buchwaldt den Kontakt zu Wolfgang Zipperle her und Cayenne wechselte in seinen Besitz. Was dann folgte, muss nur kurz Erwähnung finden: Unter Felix Haßmann feierte er in den vergangenen elf Jahren unzählige Erfolge. Über 50 Siege in schweren Springen, darunter auch die Großen Preise von Donaueschingen, Nörten-Hardenberg, Ising und Spangenberg sowie der Deutsche Meister-Titel 2019 gehen auf das Konto des Erfolgs-Duos.

 

„Wir haben uns nie geärgert, Cayenne verkauft zu haben. Er hatte schon immer eine eigene Manier gepaart mit einer Ausnahme-Einstellung und genügend Vorsicht am Sprung. Ich denke, die Kombination mit Felix Haßmann war unschlagbar, da hat einfach alles gepasst. Die haben immer füreinander gekämpft“, erzählt Jörg Carstensen. Umso schöner ist es, dass Besitzer und Reiter gemeinsam entschieden haben, ihn mit 17 Jahren gesund aus dem Sport zu verabschieden und ihn wieder in seine alte Heimat zu entlassen.

 

So zog Cayenne Anfang November nach Sollwitt – im Gepäck eine große Liste seiner langjährigen Pflegerin. Futterplan, Vorlieben, Eigenheiten – ihm sollte es an nichts fehlen. Doch er lebte sich schnell und problemlos ein. „Er hat ein gesundes Selbstvertrauen und ist ein alter Hase, der das Reisen kennt, das merkt man sofort. Von Anfang an ist er super unkompliziert, hat keine großen Hengstallüren und genießt seinen täglichen Weide- und Paddockgang bei uns. Natürlich wiehert er mal am Halfter oder schaut zu den Stuten rüber – ist er aber gesattelt und getrenst, schaltet er sofort in den Arbeitsmodus und ist ganz fokussiert auf seinen Menschen“, so Jörg weiter.

 

Dank seines 1a-Charakters und seiner Einstellung hat Familie Carstensen schnell erkannt, dass der Ex-Sportler auch ohne erfahrenes Hengstpersonal auskommt. Mittlerweile hat die 20-jährige Rieke Vollbehr das Training und die tägliche Pflege übernommen. Circa fünf Mal pro Woche geht er locker unter seiner Reiterin, immer unter der Prämisse, seine Gesundheit zu erhalten und ihn bei Laune zu halten. „Rieke ist selbst auf gutem L-Niveau geritten, bis das eigene Pferd verletzungsbedingt ausgefallen ist. Wir haben uns gemeinsam herangetastet und die Chemie zwischen ihr und Cayenne stimmte. So ist es eine Win-Win-Situation für beide. Cayenne freut sich auf Rieke und genießt die Aufmerksamkeit. Er ist nach wie vor topfit und trabt noch immer los wie ein Youngster“, berichtet Jörg.

 

Während wir sprechen, hat Cayenne seine Box verlassen. Mit Gamaschen, Glocken und Winterdecke schreitet er mit gespitzten Ohren durch die Stallgasse. Es geht auf die Weide – trotz Schnee und kalten Temperaturen. „Das mag er besonders. Er weiß genau, wo es hingeht. Der dreht gleich erst einmal seine Runden!“, lacht Jörg, der den Hengst entspannt am Halfter über den Hof und den Reitplatz auf die Weide führt. Als der Strick sich löst, ist die Freude groß. Erhobenen Hauptes trabt und galoppiert er durch den Schnee, macht Bocksprünge, wälzt sich und blickt wach über die angrenzenden Weiden in die Abendsonne. So wünscht man sich die Rente eines Top-Sportpferdes. Als Jörg einige Zeit später pfeift, schreitet er auf ihn zu. Die beiden kennen und verstehen sich – das sieht man.

 

Wir wünschen dem Ausnahme-Hengst noch viele gesunde und glückliche Jahre im Land zwischen den Meeren.

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