Im Alter von 98 Jahren verstarb die „Grande Dame“ des Dressursports am 2. April. Rosemarie Springer war eine der erfolgreichsten deutschen Dressurreiterinnen der 1950er und 1960er Jahre. Bis Anfang der 50er Jahre war Rosemarie Springer in der Turnierszene allerdings weitgehend unbekannt. Erst der Kontakt zum späteren Dressurbundestrainer Willi Schulheis führte zum Durchbruch. Auf Drängen ihres zweiten Ehemannes, des Verlegers Axel Springer, mit dem sie 1953 bis 1961 verheiratet war, kam der renommierte Ausbilder nach Hamburg. Unter seiner Anleitung stellten sich bald die ersten Erfolge ein. 1959 gewann Rosemarie Springer mit Thyra xx beim CHIO Aachen und sicherte sich die Silbermedaille in der Deutschen Meisterschaft. Ein Jahr später gewann sie ihren ersten von insgesamt fünf Deutschen Meistertiteln und vertrat gemeinsam mit Dr. Josef Neckermann die deutschen Farben bei den Olympischen Spielen in Rom. Zu ihren erfolgreichsten Pferden gehörten neben Olympiapferd Doublette auch die Vollblüter Brillant xx, mit dem sie 1966 Derby-Siegerin wurde, und Memor xx sowie der schwedische Schimmel Lenard.
Nach ihrer aktiven Zeit befasste sich Rosemarie Springer auf ihrem Gut Halloh bei Bad Bramstedt, nördlich von Hamburg, mit der Zucht von Trakehnern und entdeckte und förderte zahlreiche Talente.
Anlässlich ihres 75ten Geburtstags am 5. Juli 1995 wurde sie von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold für ihre Verdienste ausgezeichnet.