Profi-Tipp: vom Wassergraben bis zum Zeitspringen mit Andreas Erni

Probleme am Wassergraben? Andreas Erni hat Tipps für die PFERD+SPORT-Leser parat. (Foto: Toffi)

Kleinigkeiten entscheiden über Erfolg oder Niederlage – darüber, ob die Stange liegen bleibt oder fällt. Der Schweizer Springreiter Andreas Erni, der jahrelang bei Rolf-Göran Bengtsson ritt und nun auf der Schlossanlage in Breitenburg seine sportliche Heimat gefunden hat, gibt Tipps für besseres Reiten im Parcours. In diesem Teil: Technik und Schnelligkeit verbessern

PFERD+SPORT: In schwierigeren Springen kommen oftmals spezielle Hindernisse im Parcours vor. Wie reitet man eine Trippelbarre richtig an?
Andreas Erni:
„Darüber gibt es als erstes zu sagen, dass das Hindernis „Trippelbarre“ zu den einfachsten Sprüngen gehört und es meist nur eine mentale Schwierigkeit für den Reiter ist sie zu springen. Grundsätzlich ist es so, dass die Trippelbarre ein Hochweitsprung ist und deshalb auch in gutem Grundtempo zum richtigen Absprungpunkt geritten werden sollte, damit das Pferd es möglichst einfach hat, eine natürliche Flugkurve zu springen. Die Trippelbarre sollte ab und an ins Training mit aufgenommen werden, dabei gerne klein anfangen, zunächst die dritte Stange herausnehmen und dann wieder einlegen. Manchen Reitern hilft es, beim Anreiten nur auf die erste oder mittlere Stange zu achten, um den richtigen Absprungpunkt zu finden, muss jeder Reiter individuell für sich herausfinden.“

Was kann man tun, wenn das Pferd Schwierigkeiten mit Wassergräben hat und diese meist verweigert?
Andreas Erni:
„Das Springen eines Wassergrabens gehört sicherlich zu den schwierigeren Aufgaben im Parcours. Jedes Pferd reagiert unterschiedlich darauf. Damit diese Klippe im Parcours gelingt, gehört sowohl Vertrauen gegenüber dem Reiter als auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen des Pferdes dazu. Wenn das Pferd verweigert, sollte man deshalb zuerst analysieren, wo das eigentliche Problem liegt: Hat das Pferd Angst oder verweigert es schlicht die Aufgabe? Bei beiden Problemen sollte man im Training einen Schritt zurückgehen und sich fragen, ob die Basisarbeit harmoniert und ob das Pferd gut genug an den Hilfen steht. Hat es Angst, muss man wieder ganz klein anfangen und das Vertrauen wieder aufbauen und erst dann die Aufgabe langsam steigern. Bei einem Verweigern ohne Angst sollte man ebenfalls einen Schritt zurückgehen. Das Pferd muss gut an die Hilfen gestellt werden und kann der Schwierigkeitsgrad erhöht werden. Dabei sollte der Reiter gegebenenfalls auch Durchsetzungsvermögen beweisen um das Pferd wieder in die richtige Spur zu lenken. Manchmal hilft es schon, dass ein erfahrenerer Reiter eine Trainingseinheit absolviert, um die Schwierigkeiten einfacher zu lösen.“

Wenn die Basis gut funktioniert und man sich in Sachen Schnelligkeit verbessern möchte: Wie kann man enge Wendungen für ein Zeitspringen trainieren?
Andreas Erni:
„In Zeitspringen sind Rhythmus und kurze Wendungen oft effektiver als einfach nur schnell reiten. Wie überall muss das Pferd gut an den Reiterhilfen stehen und sich gut auf dem Hinterbein halten können. Kurze Wendungen in der täglichen Arbeit mit einbauen, damit es ohne Stress und möglichst einfach geht. Kurze Wege und das Verringern der Anzahl der Galoppsprünge kann sehr gut über Bodenstangen geübt werden.“

Der Profi-Tipp ist eine neue Serie auf www.pferd-und-sport.de, in der Experten aus Springen, Dressur und Vielseitigkeit mit ihrem Rat zur Seite stehen. Sie verraten ihre Tricks und Kniffe rund um die Ausbildung von Pferd und Reiter im Viereck, Parcours und Gelände.

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