Kap Verde ist Trakehner Siegerhengst

Kap Verde v. Helium ist der amtierende Siegerhengst der Trakehner. (Foto: Stefan Lafrentz)

Die Trakehner Jahressiegerstute 2023 heißt Rose la France v. Fellini und wurde von Michaela Böhn aus Harsefeld gezogen. (Foto: Stefan Lafrentz)

(Neumünster) Mit Standing Ovations feierten die Trakehner am Samstagnachmittag ihren Siegerhengst Kap Verde. Dieser präsentierte sich während der drei Trakehner Hengstmarkttage bei jedem Auftritt als König der Holstenhallen. Souverän, taktsicher in allen Grundgangarten und von erlesener Bewegungsgüte überstrahlte der Sohn des Helium a.d Kreta v. Ivernel. „Es ist schwierig, bei so einem Hengst sachlich zu bleiben“, gab Dr. Hans-Peter Karp, Körkommissar und stellvertretender Vorsitzender der Körkommission, zu, ohne sein Strahlen zu verbergen. „Kap Verde ist etwas ganz Besonderes. Er vereint Adel, Ausstrahlung, Lockerheit und Gleichgewicht – der Hengst ist eine Erscheinung.“ Der Sieger krönte einen außergewöhnlich qualitätvollen Körjahrgang, der auf den trotz Wintereinbruchs gut gefüllten Rängen nach Trakehner Manier bejubelt wurde.

Ausstellerin Jill Mieleszko-Vekens, Paderborn, hatte das Hengstfohlen im Alter von drei Tagen auf Facebook entdeckt und spontan erworben. Denn mit einem Hengstfohlen vom Trakehner Vererber Helium hatte sie bereits beste Erfahrungen gemacht: 2020 brachte sie den Siegerhengst Rheinglanz, den sie ebenfalls als Fohlen gekauft hatte, nach Neumünster – dass sie mit Kap Verde eine weitere Siegerschärpe mit nach Hause nehmen würde, hätte sie sich allerdings nicht träumen lassen. Das Hengstfohlen wuchs im Familienbetrieb mit Großpferde- und Ponyzucht auf, war „ein Kumpeltyp, der immer weiß, wann er sich präsentieren muss“. Den Coup, mit zwei ausgestellten Trakehner Hengsten zwei Sieger in Neumünster zu stellen, hat vor Jill Mieleszko-Vekens tatsächlich noch niemand geschafft.

Bieterduell um Kap Verde
Der Siegerhengst Kap Verde eröffnete die Auktion, den krönenden Abschluss des Trakehner Hengstmarktes im Outfit mit schwarz-rot-goldener Siegerschärpe ... und dann gab Auktionator Hendrik Schulze-Rückamp richtig Gas. Ein Bieterduell, wie die Pferdestadt Neumünster seit vielen Jahren nicht erlebt hat, entbrannte. Auf den Rängen wechselte atemlose Stille mit frenetischem Applaus, als die Gebote in Höhe kletterten, bevor bei 350.000 Euro das Auktionshämmerchen fiel. Zuhause ist der Ausnahmehengst künftig im Dressurstall Meggle bei München. Dort hatte man im Vorjahr bereits den Trakehner Siegerhengst ersteigert, der seine Besitzer so begeistert, dass er jetzt einen weiteren Trakehner Spitzenhengst als Stallnachbarn erhält.

Das zweithöchste Gebot des Abends erhielt mit 54.000 Euro der elegante Honnery v. Integer, ein Traumtyp mit hervorragender Galoppade und einem Schritt wie aus dem Lehrbuch. Dicht gefolgt wurde er vom Prämienhengst Alle Farben, einem Sohn des in schweren Springen erfolgreichen Hengstes Tecumseh. Der hochbeinige Fuchshengst gefiel mit kraftvollem Freispringen und einem elastischem Bewegungsablauf, der auch dressurorientierte Interessenten ansprach und erzielte 50.000 Euro.

Trakehner Stutenpower in den Holstenhallen
Zur Auswahl der Jahressiegerstute sind jährlich die besten dreijährigen Stuten des Jahrgangs eingeladen. 13 junge Schönheiten stellten sich in diesem Jahr dem Richtertrio Dr. Felix Austermann, Leiter des Landgestüts Warendorf, Roland Metz, Vermarktungsleiter im Oldenburger Verband, und Frank Bangert aus der Stuteneintragungskommission des Trakehner Verbandes. Auf den Endring luden die Richter sechs Stuten ein und als Prinzessin des Jahres stellten sie abschließend die überragende Fuchsstute Rose la France heraus. Die Titelträgerin ist eine Tochter des Hengstes Fellini und gezogen und im Besitz von Michaela Böhn, Harsefeld. Mit souveränem Auftritt, korrektem Exterieur und überragender, kraftvoller Trabmechanik wurde sie mit Standing Ovations gefeiert. Erste Reservesiegerin wurde die  herrliche Replica v. Ivanhoe aus der Zucht und im Besitz von Monica Lindstedt aus Stockholm. Sie eroberte im Herbst die Bronzemedaille bei den Bundeschampionaten und an diesem Nachmittag mit leichtfüßigem Takt und Charme alle Herzen. Als zweite Reservesiegerin stellten die Richter die ungemein harmonische Kalahari v. Millennium aus der Zucht von Ilonka Danowski, Dierstorf heraus, die kurz darauf einen weiteren Auftritt in der Auktion haben sollte, wo sie mit 60.000 Euro einen der Spitzenpreise erzielte.

Das könnte Sie auch interessieren

COOKIE-Einstellungen

Unsere Website verwendet Cookies, die uns helfen, unsere Website zu verbessern, den bestmöglichen Service zu bieten und ein optimales Kundenerlebnis zu ermöglichen. Hier können Sie Ihre Einstellungen verwalten. Indem Sie auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Cookies für diesen Zweck verwendet werden.

Tools, die anonyme Daten über Website-Nutzung und -Funktionalität sammeln. Wir nutzen die Erkenntnisse, um unsere Produkte, Dienstleistungen und das Benutzererlebnis zu verbessern.

Tools, die wesentliche Services und Funktionen ermöglichen. Diese Option kann nicht abgelehnt werden.