Tokio 2021: Gold und Silber in der Kür für Deutschland

Jessica von Bredow-Werndl, Isabell Werth und Charlotte Dujardin. (Foto: Stefan Lafrentz)

Gold für Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB. (Foto: Stefan Lafrentz)

(Tokio) Nach Teamgold gewinnen die deutschen Dressurreiterinnen auch noch Gold und Silber in der Einzelwertung. Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera erzielt mit einer herausragenden Kür 91,732 Prozent und liegt damit vor ihrer Teamkollegin Isabell Werth und Bella Rose mit 89,675 Prozent. Bronze geht an die Titelverteidigerin Charlotte Dujardin aus Großbritannien mit Gio. Dorothee Schneider beendet die Kür mit Showtime auf Platz 15. Insgesamt kämpften 18 Paare aus elf Nationen um die Medaillen.

„Pure Freude, Erleichterung und wahnsinnige Dankbarkeit", so fasst Jessica von Bredow-Werndl ihre Gefühle nach dem Gewinn der Goldmedaille zusammen. "Dankbarkeit, dass ich das erleben darf, dass ich hier stehe, die zweite Goldmedaille um den Hals hängen habe, dass ich so ein wundervolles Pferd und so ein unglaubliches Team habe, das hinter mir steht  - und meine Familie natürlich", freut sich die Olympiasiegerin. "Es war mein Ziel, die 90 Prozent zu knacken“, sagte Jessica von Bredow-Werndl unmittelbar nach ihrem Ritt. „Am Anfang habe ich etwas taktiert, am Ende bin ich immer mehr auf Risiko geritten. Aber alles war gut, es waren keine groben Schnitzer drin, dafür viele Highlights, das habe ich gespürt.“ Die Anspannung sei allerdings schon größer als in den Prüfungen davor gewesen. „Gestern bin ich mit einem verdammt sicheren Gefühl da reingeritten, weil ich, glaube ich, 72 Prozent reiten musste, damit wir Mannschaftsgold holen. Heute ging es jetzt doch darum, bin ich Erster? Bei den anderen Prüfungen war es genial, Erster zu werden, aber es hat überhaupt nicht gezählt. Aber heute bedeutet es was.“

Bundestrainerin Monica Theodorescu zum Sieg von Jessica von Bredow-Werndl: "Jessica und Dalera das geht nicht einzeln. Das ist diese Entwicklung, wenn ein Paar zusammenwächst. Da ist Jessica auch ganz, ganz stark in der Arbeit. Sie sagt, das muss ich nicht nochmal machen, das klappt. Sie kann sich unheimlich auf dieses tolle Pferde verlassen. Das Ergebnis überrascht mich nicht, aber es hätte auch andersherum sein können.

So gewinnt Isabell Werth mit Bella Rose die Silbermedaille: „Es hat sich wirklich super angefühlt. Die Stute war fantastisch. Ich glaube wirklich, es war ihre beste Kür. Wenn man am Ende so über die Mittellinie geht, nach zwei Wochen, bei diesem Wetter und unter diesen ganzen Umständen, und das Pferd dann so noch einmal eine Mittellinie zelebriert und so nochmal Passagen und Piaffen macht, dann war das einfach Gänsehaut pur. Wenn man am Ende rausgeht und denkt, ich hätte es nicht besser machen können, dann bin ich happy und zufrieden.“ Einen Moment lang habe sie geglaubt, es habe vielleicht gereicht, sagte Werth. „Aber ich bin zufrieden und glücklich über diese Prüfung und ich kann gut mit der Silbermedaille leben. Auch Jessi hat drei Tage super gekämpft und ihre Stute fantastisch präsentiert, das ist der Sport“, sagte sie.

Insgesamt zieht die Bundestrainerin ein positives Fazit: "Es ist ein wunderbarer Abend! Super! Gold und Silber - ganz viel besser geht’s nicht. Ein grandioser Fight! Pferde auf Höchstniveau. Es tut mir ein bisschen Leid für Dorothee. Wir haben auch alles versucht. Es hat auch großartig begonnen. Showtime hat dann leider die Zunge hochgezogen, vielleicht auch ein bisschen übers Gebiss, das konnte ich aus der Perspektive nicht richtig sehen. Aber dadurch kamen dann natürlich die ganzen Fehler, das tut mir für sie jetzt sehr leid, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das ist heute ein kleiner Wermutstropfen. Nichtsdestotrotz Gold und dann nochmal Gold und Silber – sehr gut, wirklich toll."

Dorothee Schneider, 2016 in Rio noch Sechste in der Einzelwertung, landet in Tokio am Ende auf Platz 15 in der Kür. Etwas enttäuscht erklärt sie, wie es zu den kleinen Fehlern bei ihrem Ritt mit Showtime FRH kam: "Wir haben entschieden, dass ich volles Risiko reite. Alles oder nichts und jetzt ist es eben nichts. Kann auch passieren. Er wirkte so fit, sehr motiviert und hat sich sehr locker angefühlt. Wir haben halt gesagt, wir riskieren ein bisschen was, machen ihn ein bisschen wach, vielleicht war das ein bisschen zu viel. Das Gold von gestern strahlt natürlich noch, aber ich finde es schade für das Pferd, er ist wirklich was Besonderes. Aber hier Gold mit dieser tollen Mannschaft mit dem kurzen Anlauf, den wir hatten, zu holen, da bin ich schon mächtig stolz. Und genieße das auch."

 

Der Endstand Einzelwertung Dressur in der Übersicht

1. Jessica von Bredow-Werndl (GER) mit TSF Dalera; 91,732
2. Isabell Werth (GER) mit Bella Rose; 89,657
3. Charlotte Dujardin (GBR) mit Gio, 88,543
4. Catherine Dufour (DEN) mit Bohemian; 87,507
5. Sabine Schut-Kery (USA) mit Sanceo: 84,300
6. Edward Gal (NED) mit Total US; 84,157
7. Carina Cassoe Kruth (DEN) mit Heiline’s Danciera, 83,329
8. Carl Hester (GBR) mit En Vogue: 81,818 Prozent
9. Juliette Ramel (SWE) mit Buriel K.H., 81,182
10. Steffen Peters (USA) mit Suppenkaspar; 80,968

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