(Pinneberg) Die Sonne strahlte vom Himmel am ersten Tag des CSI**** Hof Waterkant und strahlende Gesichter sah man, wohin man auch blickte – vor allem bei den Reitern, die aus allen Teilen der Welt zu dem Top-Event von Janne Friederike Meyer-Zimmermann und ihrem Ehemann Christoph Zimmermann angereist sind. Denn die freuten sich über die Top-Bedingungen, die das pferdebegeisterte Ehepaar für Pferde, Reiter, Pfleger und natürlich auch für die Zuschauer geschaffen hatten. Zahlreiche Sonnensegel spendeten kühlen Schatten, die Aussteller hatten ihre Stände bereits geöffnet und die vielen gastronomischen Angebote offerierten erfrischende Getränke, die die zahlreichen Besucher dankend annahmen. Im Mittelpunkt von all dessen stand der Sport: Drei Prüfungen hatte das CSI zum Auftakt im Programm. Der Preis des Reitvereins Hof Waterkant Hamburg-Holstein machte den Anfang. 48 Teilnehmer hatten ihre Startbereitschaft für die Springprüfung nach Fehlern und Zeit in der CSI**-Tour erklärt. Der seit 2005 in Deutschland lebende Italiener Emanuele Gaudiano pilotierte seinen belgischen Wallach O’Malley Van De Bucxtale v. Coriano am schnellsten und tadellos über die Hindernisse. Lediglich 53,96 Sekunden benötigte 36 Jahre alte Teilnehmer an Welt- und Europameisterschaften und an Olympischen Spielen für die ihm gestellte Aufgabe. Philipp Schlaich aus Baden-Württemberg und sein KWPN-Wallach Genuis folgten auf Rang zwei vor Andreas Theurer vom RV Rehagen-Hamburg mit seiner Holsteiner Stute Fioretta v. Connor.
Der Gewinner der Riders Tour 2021/2022 und Bereiter im Stall von Paul Schockemöhle, Patrick Stühlmeyer vom RV Oldenburger Münsterland, dominierte die zweite CSI**-Prüfung, den Preis des Sportstalls Mehrens. Für seine fehlerfreien 62,95 Sekunden mit dem Oldenburger Wallach Conblue wurde der 32-Jährige in der Springprüfung nach Strafpunkten und Zeit verdient mit der Goldenen Schleife geehrt. Logan Massie aus Neuseeland und sein 13-jähriger Hengst Bravado Ego Z rangierten an zweiter Position vor dem 50-jährigen Top-Profi Hans-Dieter Dreher aus Baden-Württemberg mit seinem Hannoveraner Wallach Prinz 1293 v. Perigueux.
Erster Höhepunkt
Sportlicher Hochkaräter des CSI**** Hof Waterkant am ersten Veranstaltungstag war die erste Prüfung der internationalen Vier-Sterne-Tour, der Preis der Railcare Solutions GmbH. 95 Starter aus 16 Nationen – von Schweden über die USA, Kanada, Mexiko bis nach Italien – stellten sich der Herausforderung über zehn Hindernisse und zwölf Sprünge über 1,40 Meter. Gerichtet nach Strafpunkten und Zeit hieß es nicht nur strafpunktfrei zu bleiben, sondern auch schnell zu sein. Und das machte Felix Hassmann aus Lienen, Deutscher Meister im Springreiten 2019, mit seinem Oldenburger GSI Pit Perigueux am besten! Fehlerlose 57,33 Sekunden zeigte die Anzeigetafel beim Passieren der Ziellinie an: Platz eins! „Pit habe ich seit Ende fünfjährig im Stall und er hat sich dieses Jahr toll entwickelt. Er hat schon ein paar Ranking-Springen gewonnen und es heute einfach super schnell gemacht“, lobte der 36-Jährige strahlend seinen Dunkelfuchshengst. Das CSI in Pinneberg kennt Hassmann schon von der Premiere im vergangenen Jahr, „und deswegen wollte ich auch gerne wiederkommen. Einfach ein tolles Turnier.“
Markus Brinkmann aus Nordrhein-Westfalen hatte mit seinem Hannoveraner Pikeur Lord Fauntleroy und 58,63 Sekunden lange in Führung gelegen und musste lediglich Felix Hassmann den Vortritt lassen. Platz drei belegte der seit 2001 in Deutschland lebende Neuseeländer Richard Gardner mit seinem Holsteiner Wallach Calisto v. Colman. Und Hausherrin Janne Friederike Meyer-Zimmermann, die natürlich ins Veranstaltungsgeschehen auf der eigenen Anlage stark eingebunden war, erklärte: „Sportlich möchte ich aber schon gerne etwas mischen.“ Und das tat sie: Mit dem Hannoveraner Büttner’s Minimax platzierte sie sich auf Rang fünf.
Am morgigen Donnerstag wird das Programm von den U25-Reitern und der CSI**-Tour eröffnet, anschließend zeigen die jungen Pferde in der internationalen Youngster-Tour ihr Können ehe es mit der ersten Qualifikation für den Großen Preis von Holstein, der DVAG-Trophy, richtig spannend wird. Aber der zweite Veranstaltungstag hat noch viel mehr zu bieten: Erst präsentieren sich die Fohlen aus dem Auktionslot des Holsteiner Verbandes, anschließend hat Pop-Star Johannes Oerding seinen großen Auftritt – präsentiert von Cellagon – und wird den Konzertbesuchern einen unvergesslichen Abend bereiten.
DAS CSI HOF WATERKANT INTERVIEW MIT: HANNES AHLMANN
Der 21-jährige Hannes Ahlmann aus Reher in Schleswig-Holstein gehört zu Deutschlands erfolgreichsten Nachwuchsathleten im Parcours. Erst vor wenigen Wochen gewann er gemeinsam mit der deutschen Equipe der Jungen Reiter im spanischen Oliva Nova die Silbermedaille und belegte in der Einzelwertung Rang zehn. Im vergangenen Jahr triumphierte der sympathische junge Sportler im Großen Preis von Holstein bei der Premiere des CSI Hof Waterkant mit seinem wunderschönen Holsteiner Hengst Nerrado und ließ die internationale Konkurrenz hinter sich. Allen voran Gerrit Nieberg, der 2021 mit seinem westfälischen Wallach Ben Platz zwei belegte – das Paar machte erst vor wenigen Wochen mit dem Sieg im Großen Preis von Aachen erneut Schlagzeilen! Wenn es gut läuft, treffen beide im sportlichen Höhepunkt am Sonntag erneut aufeinander.
Hannes, Du bist als Titelverteidiger im Großen Preis zur zweiten Auflage des CSI Hof Waterkant gereist. Hast Du Dir vorgenommen, die Turniertage zu genießen oder verspürst Du auch einen gewissen Druck?
Hannes Ahlmann: Nein, überhaupt nicht. Janne und Christoph haben hier eine großartige Veranstaltung mit perfekten Bedingungen auf die Beine gestellt. Das Turnier liegt ja quasi vor meiner Haustür, deshalb genieße ich es besonders, weil viele Freunde und Bekannte von mir hier sind. Es ist für mich einfach ein cooles Erlebnis. Ich bin mit meiner Schwester Pheline alleine hier, heute managen wir das alles noch alleine, mein Papa kommt morgen und unterstützt uns dann beide.
2021 hat Du mit Nerrado sensationell den Großen Preis gewonnen. Wirst Du auch in diesem Jahr wieder mit ihm an den Start gehen?
Hannes Ahlmann: Mit Nerrado plane ich das Championat am Samstag zu reiten. Wenn ich mich qualifiziere, werde ich im Großen Preis mit meinem Holsteiner Hengst Baloucan starten. Er ist mit seinen neun Jahren etwas jünger als Nerrado und was ihn besonders auszeichnet, ist sein immenses Springvermögen. Ich habe noch nie auf einem Pferd mit so viel Sprungkraft gesessen.
Vor wenigen Wochen hast Du in Spanien bei den Europameisterschaften mit der Mannschaft die Silbermedaille gewonnen und wurdest im Einzel Zehnter. Bist Du mit Deinem Ergebnis zufrieden?
Hannes Ahlmann: Über die Silbermedaille haben wir uns alle im Team sehr gefreut und Baloucan hat an drei Tagen alle Prüfungen ohne einen einzigen Abwurf absolviert. Das waren drei Runden genau nach Plan. Im Einzel bin ich von einem aussichtsreichen dritten Platz in der Zwischenbilanz gestartet, habe mir dann aber im Finale in der ersten Runde etwas zu viel Zeit gelassen und ärgerliche Zeitfehler kassiert. Wäre ich da fokussierter gewesen, wäre für mich noch ein Platz auf dem Podium drin gewesen.
Aber nun heißt es erstmal, sich auf die Tage in Pinneberg zu konzentrieren. Wie wichtig ist so eine internationale Veranstaltung wie das CSI Hof Waterkant für den Reitsport in Schleswig-Holstein?
Hannes Ahlmann: Sehr wichtig! Es gibt ja kaum noch internationale Turniere dieser Art hier im Land. Umso bedeutender ist es, dass dieses große und vor allem so schöne CSI jetzt stattfindet. Reiter, Besitzer und auch Züchter aus aller Welt kommen so in den Norden und sehen, was für super Pferde hier in Holstein gezüchtet werden.