Mit Risiko zum Sieg: Philip Rüping und Casallco gewinnen in Pinneberg

Platz eins im Eickendorf Horses und Meyer-Zimmermann Sport & Business Cup: Philip Rüping und Casallco (Foto: ACP Andreas Pantel)

(Pinneberg) Das war schnell, technisch anspruchsvoll und vor allem spannend bis zum Schluss! So kann man das Stechen der zweiten Qualifikation zum Großen Preis – der Hauptprüfung des dritten Tages – beim CSI**** Hof Waterkant in Pinneberg am treffendsten zusammenfassen. Im Eickendorf Horses und Meyer-Zimmermann Sport & Business Cup hatten sich 64 Teilnehmer in die Starterliste eingetragen, 16 von ihnen mit Top-Leistungen für das Stechen qualifiziert. Der gebürtige Schleswig-Holsteiner Philip Rüping und jetziger Bereiter im Stall von Paul Schockemöhle flog mit seinem Holsteiner Hengst Casallco v. Casall pfeilschnell über die Hindernisse des Stechparcours und machte mit seinem fokussierten Ritt sein Ziel deutlich: nämlich den Sieg in diesem mit 52.000 Euro dotierten Springen für sich zu verbuchen. Und das gelang! Lediglich 40,77 Sekunden benötigten die beiden für die anspruchsvolle Aufgabe – so schnell war kein anderes Starterpaar. „Casallco gibt mir als Reiter immer ein super Gefühl und das Vertrauen, wenn wir in den Parcours reiten, dass wir etwas riskieren können“, war der 36-Jährige auf den braunen elfjährigen Hengst stolz und fügte hinzu: „Er ist ganz hervorragend gesprungen – nicht nur heute, sondern über die gesamte grüne Saison.“ So verpassten die Zwei mit dem vierten Platz in Balve vor wenigen Wochen nur knapp einen Podiumsplatz bei den Deutschen Meisterschaften. Und: Bei dem einen Erfolg in Pinneberg soll es nicht bleiben. „Casallco bekommt morgen eine Pause und kann etwas Kräfte sammeln. In der Regel wird er über ein Turnierwochenende lockerer und besser, sodass ich hoffe, dass wir am Sonntag im Großen Preis noch etwas Gutes zustande bekommen“, schmunzelte der Sieger.
Auf der zweiten Position fand sich ein Reiter ein, der schon bei der Turnier-Premiere 2021 für Aufsehen sorgte: Hannes Ahlmann aus Reher und sein Holsteiner Hengst Nerrado v. Nekton. Im vergangenen Jahr triumphierten die Zwei im Großen Preis von Holstein, jetzt wurden sie mit der silbernen Schleife geehrt (0/41,19). Und Platz drei? Den belegte Gastgeberin Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit ihrem Büttner`s Minimax. Der 13-jährige Hannoveraner Schimmel war längere Zeit verletzt und kehrt offenkundig fulminant in den Sport zurück. Null Fehler in 41,78 Sekunden lautete das Ergebnis.

CSI**, Amateure und Nachwuchspferde
„Das Prüfungsangebot für uns Reiter ist hier wahnsinnig groß“, fasste Patrick Stühlmeyer, Sieger der InPro Electric Youngster Tour zusammen. Und tatsächlich: Ob die ganz große Vier-Sterne-Tour oder die CSI**-Tour, Prüfungen für die jungen Pferde oder die Amateure – in Pinneberg haben die Sportler zahlreiche und vielfältige Möglichkeiten, ihre vierbeinigen Athleten und ihr Können über den Hindernissen zu präsentieren. Eben zitierter Patrick Stühlmeyer, Bereiter im Stall Schockemöhle, machte es in der Springprüfung nach Strafpunkten und Zeit für sieben- und achtjährige Nachwuchspferde mit null Fehlern in 56,83 Sekunden am besten. Sportlicher Partner des 32-Jährigen war Ograndos PS, siebenjähriger Wallach v. Ogano Sitte. Stühlmeyer hat den Schimmel seit einem Jahr in Beritt und lobte: „Ograndos hat eine sehr große Galoppade, die Prüfung mit den langen Linien kam ihm sehr entgegen. Er hat in diesem Jahr schon in Prag die Youngster Tour gewonnen und war oft erfolgreich unterwegs. Unser Ziel ist es, auf den Bundeschampionaten ganz weit vorne zu stehen.“ Aachen-Sieger Gerrit Nieberg aus Sendenhorst und Cwept v. Cascadello aus der Zucht seines Vaters Lars rangierten an zweiter Position (0/57,77) vor dem Briten Donald Whitaker mit seiner Holsteiner Stute Ulania v. Uriko (0/58,19).
Die CSI**-Tour eröffnete den Turniertag mit dem Preis der Di-Vo Bau, einer Zwei-Phasen-Springprüfung über 1,40 Meter. Auf Platz eins stand ein Reiter aus dem Süden Deutschlands: Hans-Dieter Dreher aus Eimeldingen. Der Baden-Württemberger ist bekannt für schnelle Ritte – nun gab er dieses Lob weiter an seinen 14-jährigen Sportpartner. „Prinz hat schon sehr viel gewonnen, darunter auch 1,60 Meter-Prüfungen. Er ist richtig schnell und der Parcours war heute super für ihn. Ich musste ihn überhaupt nicht vorwärts reiten, sondern eher bremsen und trotzdem hat‘s gereicht“, resümierte Dreher. Mit dem Sohn des Perigueux passierte er die Hindernisse der zweiten Phase in fehlerfreien 30,43 Sekunden. Auch der Italiener Emanuele Gaudiano musste sich dieser Zeit geschlagen geben und landete mit Stalensky Ps v. Stakkatol auf Rang zwei (0/31,72), gefolgt von Patrick Stühlmeyer mit Conblue v. Conthargos (0/32,72). Den ersten und dritten Platz hatten Dreher und Stühlmeyer in einer CSI**-Prüfung bereits am Mittwoch belegt – allerdings in umgekehrter Reihenfolge.
Auf einem internationalen Turnier an den Start zu gehen, ist für viele Amateure ein Highlight – Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Christoph Zimmermann haben es mit der TheurerTrucks2Go Amateur Tour möglich gemacht: Der Preis der Fricke Landmaschinen GmbH führte in drei Prüfungen über 1,15 Meter, 1,25 Meter und über 1,35 Meter. Die Small-Tour dominierte Marie-Sophie Kortsch (RFV Marienhof-Schulendorf e.V.) mit ihrem Holsteiner Wallach Conner v. Clarimo (0/54,57). Victoria Schumacher von der RSG Frankenhof-Sonnefeld stand mit ihrem KWPN-Wallach Gomez TN in der Medium-Tour ganz vorne (0/55,13). Und in der Large-Tour über 1,35 Meter wurde Daniela Haase (RSC Handorf-Langenberg e.V.) mit ihrer Stute M Quality v. Diarado (0/58,08) mit der Goldenen Schleife ausgezeichnet.

Höhepunkt des Abends war die Auktion der Holsteiner Fohlen und die Versteigerung einer von Sänger Udo Lindenberg künstlerisch gestalteten Pferdeplastik, die für 100.000 Euro einen neuen Besitzer fand. Das Geld kommt Kinder in der Ukraine und der Welthungerhilfe zugute.

 

 

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