Knickpflege in Schleswig-Holstein zählt zum Immateriellen Kulturerbe

Dank einer stetige Knickpflege erfüllen die Knicks noch heute eine Vielzahl wichtiger Funktionen. (Foto: Klaus Dürkop)

(Schleswig-Holstein) Knicks sind von Menschen errichtete und mit Bäumen und Sträuchern bepflanzte Erdwälle, die seit Jahrhunderten Teil der Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins sind. Dank des Wissens in der Landwirtschaft und freiwilligen Engagements für eine stetige Knickpflege blieben die Knicks lange Zeit bestehen und erfüllen noch heute eine Vielzahl wichtiger Funktionen.

Historisch betrachtet unterlag die traditionelle Knickpflege in ihrer Ausübung einem Wandel und bezieht sich heute meist auf das „Auf-den-Stock-Setzen“ der Knicks. Dabei werden die strauchartigen Gehölze in der Regel im 10- bis 15-jährigen Rhythmus bis auf die Stümpfe vorrangig maschinell und mit einer Knickschere abgesägt. Das Knicken beschränkt sich auf den Zeitraum von Oktober bis Ende Februar um Wildtiere, insbesondere Vögel, nicht in ihrem Brutverhalten zu stören. Der Neuaustrieb der dabei oft aufsplitternden Stümpfe wird durch motormanuelles Nachsägen sichergestellt. Wesentlicher Teil der Knicks sind die Überhälter, meist alte Eichen, die bei zu geringer Anzahl als Kernwüchse oder aus dem Bestand nachgezogen werden.

Dank des Wissens in der Landwirtschaft und freiwilligen Engagements für eine stetige Knickpflege erfüllen die Knicks noch heute eine Vielzahl wichtiger Funktionen: Knicks sind Holzlieferant, schützen das Land vor Wind und Erosion, bilden mit ihrem Strukturreichtum wertvolle Refugien vieler Tier- und Pflanzenarten und tragen zum Biotopverbund bei. Ohne die regelmäßige Pflege wachsen die Wallhecken zu lichten Baumreihen auf, wodurch die vielfältigen Funktionen nicht mehr bewahrt werden.

Seit Jahrhunderten wird die Knickpflege durch freiwilliges Engagement praktiziert. Heute steht im Fokus, die Knicks in ihrer landschaftlichen Eigenart zu erhalten, ihre Funktion im Naturhaushalt zu bewahren und so einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu leisten. Die Landwirtinnen und Landwirte geben dabei ihr Wissen um den Knick und dessen Pflege über Generationen an die heutigen und zukünftigen Trägergruppen der Kulturform weiter und bewahren so die Tradition der Knickpflege.

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