Impact und Emotionen – Trakehner Körung 2021

Der Trakehner Siegerhengst 2021, Impact von Millennium, überstrahlte die Konkurrenz mit Adel und Noblesse. (Fotos: Stefan Lafrentz)

(Neumünster) Impact heißt der Trakehner Siegerhengst 2021 und er brachte den Zuchtleiter und Geschäftsführer des Trakehner Verbandes, Lars Gehrmann, zum Schwärmen: „Dieser Hengst ist ein Edelpferd, wie man es hinsichtlich Adel und Noblesse nur bei den Trakehnern finden kann.“ Ein typvoller Veredler mit Spitzenqualität in der Bewegung und unnachahmlicher Ausstrahlung gesegnet, tanzte in der Konkurrenz der Köranwärter zum Sieg. 32 Hengste hatten sich um das Körprädikat beworben, mit 16 Youngstern wurde exakt die Hälfte gekört, von denen wiederum die fünf besten mit einer Prämie ausgezeichnet wurden. Aus diesem Prämienlot proklamierte die Körkommission den Sieger und den Reservesieger.

Der Siegerhengst Impact, ein Sohn des Starvererbers Millennium, kam in Groß Buchwald in Schleswig-Holstein im Züchterstall von Jörg Bustorff zur Welt und entstammt einer Familienzucht im besten Sinne: Vor mehr als 50 Jahren begann Claus Bustorff auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb Trakehner zu züchten und gab diese Passion an seine Kinder weiter. Der erste Siegerhengst aus der Familienzucht war „ein ganz unglaubliches Gefühl“ für Jörg Bustorff, dessen wertvolle Stute Impatie vor einigen Jahren den Reservesieger Instagram stellte. Die Stute sollte seinerzeit eigentlich über die Hengstmarktauktion verkauft werden, verletzte sich aber kurz vorher und durfte so im Stall Bustorff bleiben. Ihr Hengstfohlen Impact fand vor zwei Jahren über die Trakehner Fohlenauktion neue Besitzer. Der Besitzergemeinschaft, Renate Stahnke, zweite Vorsitzende des Trakehner Zuchtbezirks Schleswig-Holstein, und Familie Langels, Gestüt Schäplitz, war schon früh klar, dass sie etwas ganz Besonderes in petto hatten – mit dem Siegerhengst wurden hohe Erwartungen jedoch noch übertroffen. Bei der abendlichen Auktion erzielte er 100.000 Euro und wird künftig in Hamburg zuhause sein.

Emotional ist auch die Geschichte des Reservesiegers, der den Namen Dein Erbe trägt. Eine Hommage an die berühmte Züchterin Veronika von Schöning, die vor einigen Jahren verstarb und deren Zucht von ihrem Sohn Philipp und Schwiegertochter Maria weitergeführt wird. Viele Generationen von Pferden aus Schöning’scher Zucht versammeln sich im Pedigree des Rapphengstes. „Der Hengst überzeugt mit großen Linien, komfortabler Oberhalspartie, drei guten Grundgangarten und Athletik beim Freispringen – ein wahres Abschiedsgeschenk seines Vaters Hirtentanz, der seit zwei Jahren in den USA lebt“, lobte der Zuchtleiter. Für 60.000 Euro wechselte der Reservesieger nach Bayern.

Prämiert wurde mit Goldfieber von Le Rouge ein sportiver Hengst aus dem Züchterhaus Langels, dessen Trabablauf zu den Spitzen des Jahrgang zählte und in der Auktion für 50.000 Euro zugeschlagen wurde. Auch der großrahmige Millennium-Sohn Kenneth, ausgestellt vom Gestüt Sprehe, verdiente sich mit Raumgriff, Kadenz und Selbsthaltung bei seinen sportiven Auftritten die Prämie. Aus dänischer Zucht und Aufzucht kam Imperial Valley von Preussentanz, der sich als eines der komplettesten Pferde der Kollektion empfahl. Ausbalanciert, stets im Takt und mit moderner Mechanik ausgestattet wechselte er zum Spitzenpreis von 210.000 Euro ins Rheinland.

Der beste Springhengst der Körung war gleichzeitig der Hengst mit dem höchsten Spezialblutanteil: Der Schimmelhengst „Kadre Blanc“, ein Sohn des Springderby-platzierten Anglo-Arabers Bonaparte N AA, bringt Talent und ein Pedigree der Sonderklasse mit. Eine Besitzergemeinschaft sicherte sich den sportlichen Spezialisten für den Championatsreiter Andreas Ostholt, der aktuell mit Höhenflug TSF, einem väterlichen Halbbruder des Junghengstes CCI4*-erfolgreich ist.

Die 13 gekörten Hengste erzielten einen Durchschnittspreis von 56.192 Euro. Bei der Stutenkollektion, sieben an der Zahl, gab es im Durchschnitt 27.714 Euro. Das höchste Gebot gab es für Pfingstrose, eine Tochter des S-Siegers Hibiskus. „Die Stimmung war fantastisch,“ resümierte Dr. Norbert Camp, Erster Vorsitzender des Trakehner Verbandes. „Die Freude der Hengstmarktbesucher, sich endlich wiederzusehen, war spürbar, wir hatten sensationelle Stuten, eine nahezu ausverkaufte Gala und einen modernen, sportiven Hengstjahrgang.“

TSF Dressurchampionat 2021
Im Finale des TSF Dressurchampionats, einer Kür auf St.Georg-Niveau, dominierte ganz klar Frauenpower. Der Sieg und damit der Championatstitel ging an die Imperio-Tochter Hoheit mit ihrer Ausbilderin Natalie Soujon, gefolgt von zwei Spitzenstuten des Trakehner Gestüts Gut Roest von Marion Essing, Pure Freude von Shapiro mit Markus Waterhues und Fabelstern von Imperio mit Johanna Waterhues.
 

Alle Ergebnisse gibt es unter https://www.trakehner-verband.de/veranstaltungen/hengstmarkt

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