EM Maarsbergen: Gold für Vielseitigkeits-Junioren

Einzelreiterin Kaya Thomsen rangierte auf Platz fünf bei der Junioren-EM. (Foto: Stefan Lafrentz)

(Maarsbergen) In einem Start-Ziel-Sieg haben die deutschen Vielseitigkeits-Junioren die Goldmedaille bei den Europameisterschaften in Maarsbergen in den Niederlanden gewonnen. Sowohl im Team- als auch in der Einzelwertung waren die Reiter von U18-Bundestrainerin Julia Krajewski unschlagbar. Neue Europameisterin ist die Deutsche Meisterin Anna Lena Schaaf (Voerde) mit Fairytale, dazu gab es Bronze für Ann-Catrin Bierlein (Warendorf) mit Auf geht’s Fräulein Hummel.

Bereits nach der Dressur setzte sich die deutsche Mannschaft mit Startreiterin Joelle Celina Selenkowitsch (Achim) und Akeby’s Zum Glück, Anna Lena Schaaf und Ann-Catrin Bierlein sowie Schlussreiter Calvin Böckmann (Lastrup) und Altair de La Cense an die Spitze. Mit vier Nullrunden durch den anspruchsvollen und sehr selektiven Geländekurs konnte das Quartett seine Führung weiter ausbauen. Dank dieser Vorleistungen fiel auch ein Fehler im Springen von Ann Catrin Bierlein für die deutsche Teamwertung nicht ins Gewicht. Mit einem Endstand von nur 87,0 Minuspunkten war dem deutschen U18-Team die Goldmedaille nicht zu nehmen.

Über Silber durften sich die Briten freuen. Für sie blieb es bei 97,2 Minuspunkten, ihrem Ergebnis nach Dressur und Gelände. Das Nachsehen hatten am letzten Tag die Iren, die vor dem Springen noch auf Medaillenkurs gelegen hatten. Sie mussten am Ende mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen. Team-Bronze ging stattdessen an Vorjahressieger Frankreich (99,7).

Anna Lena Schaaf ist Europameisterin

Komplettiert wurde der deutsche Triumph durch den Titel in der Einzelwertung, zuletzt hatte 2016 eine deutsche Reiterin auf dem U18-Podium ganz oben gestanden. Vom ersten Auftritt an dominierte die Deutsche Meisterin Anna Lena Schaaf die Prüfung. Mit der selbst gezogenen Stute Fairytale („Fine“) verließ sie als Beste das Viereck und fügte ihrem Ergebnis von 24,1 Minuspunkten weder im Gelände noch Springen weitere Strafpunkte hinzu. „Am vorletzten Sprung bin ich etwas an die Stange gekommen, aber es ist alles liegengeblieben. Fine hat alles gegeben“, sagte die neue Meisterin. Im letzten Jahr hatte sie noch wegen eines Fehlers im Gelände eine vordere Platzierung verpasst. „Darüber habe ich nicht mehr nachgedacht. Ich weiß ja, was ich falsch gemacht habe und woran der Fehler lag. Und in diesem Jahr waren wir schon ein paarmal richtig gut, das gibt Sicherheit“, sagte die Abiturientin.

Mit einer Bronzemedaille gab Ann Catrin Bierlein ihr erfolgreiches EM-Debüt, auch wenn sie am Ende wegen ihres Springfehlers neben Schaaf auch Leilia Paske den Vortritt lassen musste. Die Britin beendete die EM im Sattel von Billy Mcfee mit 29,0 Minuspunkten. Ann-Catrin Bierlein, die bereits bei den DJM Dritte war, kam mit Auf geht’s Fräulein Hummel auf 29,3 Zähler. „In den ersten beiden Tagen lief es mega perfekt, im Springen fast perfekt“, sagte die 17-Jährige. „Im Moment kann ich nicht gar nicht richtig realisieren, dass ich Bronze und Team-Gold gewonnen habe. Vor allem freue ich mich, dass mein Pferd am letzten Tag fit wie ein Turnschuh war, fast schon ein bisschen zu wild. Natürlich wäre ich gerne null geritten, aber ein Abwurf ist kein Weltuntergang. Am Ende fehlte wohl das letzte Quäntchen Glück.“

Bei den 30,3 Minuspunkten aus der Dressur blieb es für Einzelreiterin Kaya Thomsen (Lindewitt). Die Tochter von Kaderreiter Peter Thomsen, die mit dessen Olympiapferd Horseware’s Barny an den Start ging, rückte im Verlauf der EM immer weiter nach vorne und verpasste am Ende nur knapp eine Medaille und wurde Fünfte.

Auch Calvin Böckmann machte durch seine fehlerfreien Auftritte im Gelände und Springen viele Plätze gut und landete am Ende als Neunter sogar noch in den Top Ten. Aufgrund von Patzern in der Galopptour war er in Dressur nicht über 33,6 Minuspunkte hinausgekommen. „Am Ende überwiegt die Freude darüber, dass wir uns so gut nach vorne gekämpft haben. Und natürlich, dass das Team so gut abgeschnitten hat. Auch im Parcours lief alles super, Altair de La Cense hat super abgeliefert“, sagte der 18-Jährige, der auch für die zeitgleich stattfindende Junioren-EM im Springen auf der Longlist stand.

Joelle Celina Selenkowitsch und Akeby’s Zum Glück und die zweite deutsche Einzelreiterin Isabel Mengeler (Hamminkeln) mit Mighty Carrera, beide wie Bierlein Newcomer bei Europameisterschaften, beendeten ihre EM-Premiere auf den Plätzen elf beziehungsweise 22.

„Der Parcours war nochmal anspruchsvoll, auch wenn sich am Ende die Nullrunden häuften. Es war sicherlich kein ‚geschenktes‘ Springen. Ich bin sehr stolz auf meine Reiter, dass sie das so durchgezogen haben. Vor allem freue mich für Leni, dass sie es geschafft hat, die Sache trotz des Drucks nach Hause zu bringen. Sie lag ja schon öfter nach Dressur vorne, aber man muss es auch zu Ende bringen. Und manchmal ist einfacher aufzuholen, als von vorneweg zu gewinnen“, lautete das Fazit von Junioren-Bundestrainerin Julia Krajewski.

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