(Münster-Handorf) Zum achten Mal wurden die Deutschen Amateur-Meister und Deutschen Amateur-Champions in Dressur und Springen gekürt, zum fünften Mal war das westfälische Pferdezentrum in Münster-Handorf der Gastgeber. Neben etlichen Wiederholern gaben sich auch wieder viele Neulinge ein Stelldichein, allen gemeinsam die Freude darüber, eine Plattform zu haben, auf der sich Amateure auf hohen Niveau messen können. Eine Reiterin aus dem Norden sicherte sich an diesem Wochenende die Siegerschärpe im Dressursattel.
Es war ihre erste Kür und führte gleich zum Titelgewinn: 72,817 Prozent erzielte die durch den Landesverband der Reit- und Fahrvereine Hamburg e.V. nominierte Medienkauffrau Riccarda Rudsinsky mit ihrer achtjährigen DSB Stute Bellamira N für ihre Vorstellung im Kürfinale. Damit tauschte sie die Plätze mit Elena Happekotte. Die Siegerin der Qualifikationsprüfung landete auf dem Silberrang. „Damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet. Ich dachte nicht, dass es möglich ist, das noch aufzuholen“, sagte die neue Championesse. „Wir wollten eigentlich nur gerne die Kür reiten dürfen, denn ich bin noch nie eine Kür geritten“, sagte sie. Ihre Stute Bellamira N hat sie, seit sie dreijährig ist. Auf die Deutschen Amateur-Championate sei sie erst durch das Anschreiben der FN aufmerksam geworden, habe in die Rangliste geschaut und festgestellt: „Oh, da stehe ich ja drauf“, berichtete sie. Ihre Kür zur Musik des Musicals The Greatest Showman habe sie erst in der Woche zuvor fertiggestellt. „Ich habe so was ja noch nie gemacht“, sagte die Mutter eines zweieinhalbjährigen Sohnes lachend.
Die Silbermedaille ging an die gelernte Industriekauffrau Elena Happekotte mit Bellini S. Die beiden konnten in der Qualifikation als Einzige die 70er Marke überschreiten. In der Kür wurden sie mit 71,942 Prozent dann Zweite. „Wir waren super dankbar, dass wir uns überhaupt hierfür qualifiziert haben. Ich reite Belli erst seit Mitte letzter Saison und es hat von Anfang an sehr gut geklappt. Das Ziel war, am ersten Tag vielleicht eine schöne Schleife zu holen, eine grüne wäre auch schon super gewesen. Aber wir hätten niemals gedacht, dass wir die erste Prüfung so meistern können“, sagte Happekotte. In der Kür sei er dann etwas ängstlich gewesen. „Aber das war trotzdem super, ich bin so happy mit ihm. Er ist schon 14, war aber noch nicht so viel auf Turnier, auch noch nie über Nacht weg.“
Auf dem Bronzerang ordnete sich die stellvertretende Geschäftsführerin Stefanie Didion aus dem bayerischen Bad Wiessee mit dem 14-jährigen Hannoveraner Fox Village ein. In einem eng beieinanderliegenden Starterfeld war sie in der Qualifikationsprüfung noch Achte gewesen, wurde den Richtern in der Kür dann auf Rang drei (71,883 Prozent) eingeordnet.
Alle Ergebnisse sind hier nachzulesen.