CHIO Aachen: Deutsche Voltigierer unschlagbar

Das siegreiche Voltigier-Team in Aachen (Foto: CHIO Aachen/Michael Strauch)

Die deutschen Voltigierer sind ungeschlagen im Preis der Sparkasse beim CHIO Aachen 2019. Krönender Abschluss war der Sieg im Nationenpreis, den die beiden Mannschaften von Bundestrainerin Ulla Ramge unter sich ausmachten.

Am Ende ging der Sieg mit sensationellen 27,445 von 30 möglichen Punkten an die Mannschaft Germany I mit den Einzelvoltigierern Jannik Heiland und Janika Derks sowie dem Team Norka des VV Köln-Dünnwald. 

Germany II musste sich mit 27,275 Punkten recht knapp geschlagen geben. Hier turnten die beiden Herren Jannis Dewell und Julian Wilfling sowie die Mannschaft Fredenbeck I, die gestern zum zweiten Mal in Folge den Preis der Sparkasse als Gruppe hatte gewinnen können. Der dritte Rang ging nach Österreich dank Dominik Eder, Sarah Koch und dem UVT Eligius, die zusammen 24,470 Punkte erreichten. Die in der Nationenpreiswertung zweitplatzierten Fredenbecker hatten auch heute mehr Punkte als das Team Norka – und das, obwohl sie mit einer Ersatzvoltigiererin an den Start gehen mussten, nachdem Stammmitglied Mila Koböck sich beim gestrigen Auftritt am Fuß verletzt hatte. Einzelvoltigiererin Hannah Steverding sprang ein, prägte sich gestern Abend blitzschnell die sehr komplizierte Choreografie ein und turnte heute mit den Fredenbeckern, als täte sie nie etwas anderes. Dafür erntete sie von allen Seiten große Anerkennung. Ausschlaggebend für den Sieg von Germany I waren die Leistungen der beiden Einzelvoltigierer. Jannik Heiland kam mit seiner „Gini“-Kür auf ein Endergebnis von 9,268, bei „Million Dollar Baby“ Janika Derks war es eine Gesamtnote von 9,124. Da konnten die beiden Herren des Konkurrenz-Teams nicht ganz mithalten – obwohl auch sie beide Bewertungen über 9 erhielten. Bei dem Europameister von 2015 hier in Aachen, Jannis Dewell, dieses Jahr unterwegs als „Eddy the Eagle“, war es eine 9,097, bei Newcomer Julian Wilfling mit seiner „Toy Story“ Kür gaben die Richter eine 9,026. Betrachtet man die Noten, ist das noch mal eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren. Dazu Bundestrainerin Ulla Ramge: „Das ist der Sinn der Sache! Ich freue mich sehr über die Entwicklung, die die Sportler machen!“ Zumal dieses Jahr einige neue Gesichter in Aachen am Start waren, wie etwa Julian Wilfling und Hannah Steverding, von denen man sicher noch viel hören wird. Und das sowohl bei den Einzelstartern als auch bei den Gruppen und den Paaren.

Knappe Entscheidung im Pas de Deux
8,497 zu 8,481 Punkte – die Entscheidung im Preis der Sparkasse der Paare war knapp, doch am Ende reichte es für die Favoriten zum Sieg.Die Favoriten, das waren Janika Derks und Johannes Kay. Derks, die hier in Aachen so etwas wie das Wochenende ihres Lebens verbracht hat und alle Prüfungen gewonnen hat, die sie gewinnen konnte, und Johannes Kay, mit dem sie seit drei Jahren als Pas de Deux unterwegs ist und den sie schon kannte, als sie beide noch beim RSV Neuss Grimlinghausen in der Gruppe geturnt haben. Mit sattem Vorsprung aus der ersten Kür waren die beiden in die heutige Entscheidung gegangen. Den Vorsprung brauchten sie. „Wir mussten heute kämpfen“, fassten sie ihr eigenes Gefühl nach ihrem heutigen Auftritt zusammen. Zwar unterlief ihnen kein grober Patzer, der sie von Pferd Diamond Sky an der Longe von Jessica Lichtenberg geholt hätte, aber so richtig rund lief es eben auch nicht. Woran es lag, war ihnen selbst ein Rätsel. „Wir resümieren noch“, sagte Johannes Kay. „Er (Diamond Sky, Anm. d. Red.) war etwas nervöser als sonst. Dadurch war es für uns schwieriger in der Balance zu bleiben und unser Gleichgewicht zu finden.“ Und das ist das A und O beim Voltigieren. Mit einer 8,382 waren sie heute „nur“ drittbestes Paar. Aber zusammen mit dem Ergebnis aus der ersten Runde konnten sie doch als Sieger in den Zirkel einlaufen, um ihren Ehrenpreis der Sparkasse entgegen zu nehmen.Das Nachsehen hatten Chiara Congia und Justin van Gerven, denen heute alles gelang und die mit einem Ergebnis von 8,726 sogar das der späteren Sieger aus der ersten Runde toppen konnten. Für sie ist es die erste vollständige Saison, die sie gemeinsam am Start sind. Und auch, wenn sie sich heute knapp geschlagen geben mussten, war der Auftritt heute auf Picardo mit Alexandra Knauf an der Longe doch viel versprechend für die Zukunft. Justin van Gerven berichtete später: „Gestern hatte ich einen Patzer in der Landung. Das Ziel war es also, eine saubere Runde zu turnen. Das hat geklappt!“ Und mit breitem Grinsen fügte er noch hinzu: „Im Übrigen, wenn das dann auch noch vor so einer Kulisse gelingt, kann man sich ja nur freuen!“ „So eine Kulisse“ war die einmal mehr bis unters Dach ausverkaufte Albert-Vahle-Halle in der Aachener Soers, die für das Drittplatzierte Paar noch völliges Neuland war. Chiara Congia und Justin van Gerven sind als Paar frisch zusammengewachsen, kennen den CHIO Aachen aber schon aus den Vorjahren. Bei dem Paar auf Rang drei ist es genau umgekehrt. Diana Harwardt und Patrick Künne, beide 18 Jahre jung und bei Berlin zuhause, turnen schon länger zusammen, konnten im vergangenen Jahr bereits die Silbermedaille bei den Europameisterschaften der Junioren gewinnen. Aber beim CHIO Aachen waren sie zum ersten Mal am Start. Sie schlugen sich hervorragend: In beiden Wertungen hatten sie das zweitbeste Ergebnis. In der Addition der Punkte wurde es Rang drei. 

Dänisches Doppel
Den Tag eröffnet hatten heute in der Albert-Vahle-Halle die Gruppen, die nicht mehr beim Nationenpreis an den Start gehen. Es waren derer zwei, beide aus Dänemark. Mit 7,963 Punkten schlug Denmark BIS 1 auf Turbo AF Kloster an der Longe von Maria Rasmussen die Landsleute vom Voltigeklubben Thommysminde mit Carelato an der Longe von Thomas Bisgaard aus dem Feld. 7,276 Zähler vergaben die Richter. 

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