70. Landesturnier - Von Wiederholungstätern und Newcomern

Carsten-Otto Nagel mit Chairman (Foto: Tierfotografie Huber)

(Bad Segeberg) “Wenn man sonntags hierher kommt, dann um die Meisterschaft zu gewinnen”, sagt Carsten-Otto Nagel und hat es genauso gemacht. Platz zwei im Großen Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken Schleswig-Holsteins mit dem Holsteiner Schimmel Chairman genügte, um die zweite Goldmedaille in Folge nach 2017 zu gewinnen.

Nagel macht jetzt Urlaub, Lüneburg auch

Den Sieg im Großen Preis, dem Glanzlicht der dreieinhalb Turniertage, gönnte Nagel seinem Nachbarn Nisse Lüneburg mit Westbridge aus Hetlingen. Der eine (Nagel) ist auf dem Moorhof in Wedel beschäftigt, der andere auf dem Magdalenenhof nebenan. Gelegentlich wechselt auch mal das eine oder andere Pferd den Hof, planmäßig, denn die Höfe gehören den Brüdern Michael und Wolfgang Herz. “Ich fahr jetzt erstmal in den Urlaub”, so Nagel, der Michael Grimm (Leck) und Philip Battermann (Schülp) auf den Silber- und Bronzerang verwies. Stefan Jensen (Südtondern), der nach zwei Wertungen in Führung lag, verpatzte sich mit Cyrus L mit zwei Springfehlern den denkbaren Sieg. In die Ferien düst auch Nisse Lüneburg. “Wir fahren aber nicht zusammen”, versicherte Nagel augenzwinkernd.


Was Nagel in der großen Tour gelang, glückte zuvor Miriam Schneider (Ehlersdorf) bei den Damen. Die Springreiterin holte sich zum zweiten Mal den Titel einer Landesmeisterin und konnte auf die Unterstützung des Lebensgefährten Jörg Naeve bauen. “Das hat er sich auch nicht nehmen lassen, zu helfen und ein paar Tipps zu geben”, lacht die 38 Jahre junge neue Landesmeisterin.

24-jährige holt Dressurgold

Während sich auf dem riesigen Grasplatz in Bad Segeberg weitgehend vertraute Gesichter auf den Platzierungsrängen fanden, holte eine erst 24 Jahre junge Reiterin erstmals die Landesmeisterschaft Dressur bei den “Senioren”. Ninja Rathjens aus Barmstedt hätte auch in der Altersgruppe Junge Reiter/ U25 starten dürfen, verzichtete jedoch darauf und wagte sich mit ihrem Schimmel Emilio in die “Höhle des Löwen”, also in eine schwere Reihe von Prüfungen mit Kurz-Grand Prix, Grand Prix und Kür. Alle drei Konkurrenzen gewann die Studentin der Betriebswirtschaft. “Wir hatten eine Turnierpause und jetzt habe ich mir gesagt, wir versuchen es einfach mal”, freute sich Rathjens über ihren Erfolg, “am meisten mag ich an Emilio, dass er immer für mich kämpft.”  Titelverteidigerin Friederike Hahn aus Henstedt-Ulzburg wurde mit Destino Zweite. Die in Wedel lebende Norwegerin Antonia Christine Jacobsen holte mit Danny erstmals Bronze.

Junge neue Meisterinnen und ein Titelgewinner

Mit Theresa Ripke (Steinfeld), Hannes Ahlmann (Reher) im Springen und Vivien Koecher aus Bokel sowie Antonia Heidorn aus Lutzhorn in der Dressur haben auch die Junioren und Jungen Reiter/ U25 neue Landesmeister zu feiern. Dem sonst obligatorischen Bad im Wassergraben konnten einige entkommen, z.B. Theresa Ripke. Ihr Pferd sei so wild begründete die junge Reiterin den Verbleib im Sattel, den könne man nicht einfach so aus dem Parcours führen, das sei echt unmöglich.

Doppelerfolg für den RuFV Zarpen

Ein besonderer Erfolg war dem RuFV Zarpen beschieden. Sowohl bei den Junioren, als auch im Landeswettkampf der großen Reitabteilungen holte der Verein den Sieg. Ariane Denker zeichnete als Abteilungschefin für beide Teams verantwortlich und die Vereinsparty nach diesem Triumph beim 70. Landesturnier dürfte groß ausfallen. Doppelerfolge haben in der Landesturniergeschichte durchaus Seltenheitswert.

Mehr als 12.000 Besucher in Bad Segeberg

Die Jubiläumsauflage des Landesturniers lockte mehr als 12.000 Zuschauer auf das Gelände am Segeberger See, darunter auch die Staatssekretärin des Innenministeriums, Kristina Herbst, die die Glückwünsche der Landesregierung überbrachte. Auf Feierlichkeiten verzichtete der Pferdesportverband Schleswig-Holsteins bewußt, eine Ausstellung im Rathaus Bad Segebergs erinnert mit außergewöhnlichen Fotografien an 70 Jahre Landesturnier. Im Fokus stand am Wochenende der Sport mit funktionierenden Abläufen. Wie gut das gehen kann, bewiesen die Siegerehrungen für die Abteilungswettkämpfe der Reit- und Fahrvereine Schleswig-Holsteins - mehr als 30 Reitabteilungen mit je sechs Pferden und Reitern bewegen sich dann auf dem Turnierplatz und auf der Ehrenrunde. Aus der Reihe tanzt da keiner.

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